Wir sind eines der letzten Dörfer, in der sich dieser alte westfälische Brauch erhalten hat.
Laut Wikipedia galt der 22. Februar, der kirchliche Gedenktag Kathedra Petri (volkstümlich Petri Stuhlfeier) früher als Frühlingsanfang.. In der Gesinde- und Tageslohns-Ordnung des Herzogtums Westfalen von 1423 ist er als Ende des Winter- und Anfang des Sommerhalbjahres festgesetzt: „… und de Somer sal an gan, an sunte peters daghe, als he to rome up den stol quam“ (und der Sommer soll anfangen am Sankt Peters Tag, als er zu Rom auf den Stuhl kam)
Die Altenilper Jungen (bis 15 Jahre) aus dem Dorf gehen auch heute noch um den 22. Februar herum zusammen durch das Dorf zu jedem Haus.
Dabei wird mit Holzhämmern auf die Türschwelle geschlagen, um Mäuse und Ungeziefer aus dem Haus zu verjagen und die „Sonnenvuiele" (Sonnenvögel) zu wecken. Dabei wird folgendes Lied gesungen:
Ruit ruit Sonnenvuil
Senten Paiter is do,
Senten Tigges kümmet no,
kloine Mius, graute Mius,
all Unglücke iut derm Hiuse ruit,
iut Kisten, iut Kasten iut allen Morasten.
In der allen Stoinkiule da sosse
inne verfiulen, bit gind Johr
ümme diese Teit, do jage vai dig
wier hei riut.
R i u t, r i u t, r i u t (Text Wikipedia)
Dieses Jahr (2018) wurde folgender Text in Altenilpe gesprochen (Melodie kennt kein Kind mehr)
Räut, räut Sonnenvöuel Senten Paiter is do,
Senten Tigges kümmet hernoh.
Kleine Möis, gräute Möis alles äut dem Häuse räut.
Äut Kisten und Kasten, äut allen Morasten.
In der stoinernen Klippe, do sas däu inne sitten.
In diär Steynkueuhlen, do sas däu inne verfäulen.
Bitt gint Johr ümme düse Teyt, bitt dat wier räuter räupet. Räut! Räut! Räut!
Es gibt Geld und Süßigkeiten. Anschließend wird es "gerecht" von den größeren Jungen verteilt: Die Kleinen bekommen viele Süßigkeiten und wenig Geld, die Großen wenig Süßes und viel Geld....
Die Altenilper Mädchen (bis 15 Jahre) gehen gemeinsam zu den Häusern und singen das Lied„ "Lüttke, lüttke Fastnacht, wir ha´m gehört, Ihr hätt´geschlacht, Ihr hätt´so dicke Würst´gemacht..“
Es gibt Geld und Süßigkeiten. Anschließend wird es "gerecht" von den größeren Mädchen verteilt: Die Kleinen bekommen viele Süßigkeiten und wenig Geld, die Großen wenig Süßes und viel Geld....
Die Altenilper Junggesellen (ab ca. 16 Jahre) gehen in der Neuhrjahrsnacht im Dorf umher und schreiben einen Neujahrsgruß an die Haustüren.
Am Karnevalsdienstag gehen sie auch durchs Dorf und erbitten etwas Geld und alkoholische Getränke..
Die Altenilper Jugendlichen bauen das Osterfeuer mit vielen Weihnachtsbäumen.
Am Ostersonntag wird das Osterfeuer angezündet und dann mit Würstchen und Bier "begossen".
Verkleidet als Kaspar, Melchior und Baltasar gehen einige Messdiener im Dorf am 6. Januar umher und schreiben den traditionellen Segensgruß C+M+B mit der jeweiligen Jahreszahl an die Haustüren. Dazu wird Geld für einen wohltätigen Zweck und für die eigene "schwarze Kasse" gesammelt.
Die jährliche Fronleichnamsprozession startet nach dem festlichen Hochamt ab Kirche Altenilpe. Vorbei geht es an den aufwendig geschmückten Altären und Blumenteppichen über Sellinghausen und zurück übers „ Oihlken“ und wieder zurück in die Kirche.